Um sich dem Wesen und den Verhaltensweisen des Wassers anzunähern, ist es hilfreich, sich mit der Struktur des Wassers auseinanderzusetzen. Ein Wassermolekül – das berühmte H2O, von dem jeder in der Schule gehört hat – besteht aus zwei Atomen Wasserstoff und einem Atom Sauerstoff. Die drei Atome sind durch zwei Elektronenpaarbindungen miteinander verknüpft. Das O-Atom hat eine höhere Elektronegativität als die beiden H-Atome, das heißt, es zieht die Bindungselektronen stärker an. Dadurch ist das O-Ende des Wassermoleküls etwas stärker negativ geladen als das H-Ende. Das Wassermolekül ist ein Dipol, es hat einen negativen Pol (P-Atom) und einen positiven Pol (die beiden H-Atome).
Wasser ist also eine belebte Batterie mit Plus- und Minuspol und wirkt wie ein kleiner Magnet. Darüber hinaus macht diese Struktur ein Wassermolekül auch zu einer biologischen Antenne mit einem elektromagnetischen Feld. Da alle Wassermoleküle Dipole sind, ziehen sie sich gegenseitig an, ähnlich wie zwei Magnete. „Es ist wie mit Menschen, von denen man sagt, dass Gegensätze sich anziehen“, so verdeutlicht Dr. René Hirschel diesen Effekt.
Die Seite, auf der das Sauerstoff-Teilchen sitzt, zieht die Wasserstoff-Teilchen der anderen Moleküle an, so dass sich größere Ansammlungen von H20-Molekülen bilden. Diese Ansammlungen werden Cluster genannt. In seinem Buch „Wasser und Homöopathie“ schreibt der renommierte Physiker Dr. Wolfgang Ludwig, dass „im Wasser bei Zimmer-Temperatur etwa 400 Einzelmoleküle zu größeren Haufen (englisch „Cluster“) vernetzt sind, also ‚Großmoleküle‘ bilden.“
Generell kann man sagen: Die Art der Cluster ist ein Ausweis für die Qualität des Wassers. Je kleiner die Cluster-Strukturen sind, desto besser ist es für die Qualität eines Wassers. Kleine Wasser-Cluster schaffen es, in die Körperzellen einzudringen. Wie die Wissenschaft mittlerweile herausgefunden hat, gelangt Wasser über spezifische Wasserkanäle, die so genannten „Aquaporine“, ins Zellinnere (und nicht durch Osmose, wie man lange vermutete). Für diesen Nachweis erhielt der amerikanische Wissenschaftler Peter Agre im Jahr 2003 den Nobelpreis für Chemie. Große Cluster hingegen gelangen nach Aussagen des Komplementär-Mediziners Dr. Karl Maret gar nicht in die Zelle. Die Cluster von hochwertigem Wasser kann man sich im Grunde wie Nanopartikel vorstellen, die aufgrund ihrer Feinheit eine große Oberfläche bilden. Kleine Cluster-Strukturen sind übrigens auch eine Erklärung dafür, warum viele der in Kapitel fünf beschriebenen Quellen als „Augenwasser“ bezeichnet werden. Aufgrund der feinen Struktur seiner Cluster ist es diesem Wasser möglich, in die feinen Kapillare der Augen einzudringen.
Cluster können ganz Erstaunliches. Zum einen sind in Clustern wesentlich mehr Frequenzen vorhanden als in Einzelmolekülen. Nach Aussage von Dr. René Hirschel produzieren Cluster selbst durch ihre Eigenschwingung ein charakteristisches Frequenzmuster, das jedem umhüllten Stoff eine „artspezifische Frequenz“ zuordnet.
Zum anderen können sich Cluster wie ein Schutzwall um Schadstoffe legen. Das hat den Vorteil, dass diese Schadstoffe im Körper nicht viel anrichten können, da sie vom Wasser gleich wieder ausgeschwemmt werden. Die Wasser-Forscherin Dr. Noemi Kempe hat dazu gemeinsamen mit einem Institut in Graz ein interessantes Experiment angestellt:
Sie verwendete in ihrem Versuch normales Leitungswasser und Wasser der Leonhardsquelle. In beiden Proben verrührte sie Nitrat. Das Salz der Salpetersäure kann im Körper krebserregende Nitrosamine bilden. Dann gab Dr. Kempe den Versuchspersonen dieses Wasser-Nitrat-Gemisch zu trinken und untersuchte anschließend ihren Urin. Die Ergebnisse waren verblüffend: Bei den Männern, die das nitrathaltige Leitungswasser getrunken hatten, verblieben die Nitrate im Körper. Bei den Männern, die das Gemisch aus Leohnhardsquelle und Nitraten tranken, wurden die Nitrate mit dem Urin gleich wieder ausgespült. „Bestimmte Wässer sind dazu in der Lage, Verunreinigungen gleich wieder aus dem Körper zu spülen“, kommentiert Dr. Kempe dieses Ergebnis.
Übrigens sind Cluster auch die Erklärung dafür, warum sich Keime in bestimmten Wässern nicht vermehren können. Sie schließen sich wie eine Schutzhülle um den Keim – kapseln ihn praktisch ab – und „isolieren ihn“. Keime können sich dann nicht vermehren, sondern gehen sogar mit der Zeit zurück. Das ist auch die Erklärung dafür, warum das Wasser der St. Leonhardsquelle nicht ungenießbar wird, selbst wenn eine angebrochene Flasche 14 Tage in der Sonne im Auto gelegen hat.
Dieser Text wurde zitiert aus dem Buch „Lebendiges Wasser – Quell der Gesundheit“ von Andrea Tichy